Artikel teilen:

Gazas Grenze nach Ägypten soll bald geöffnet werden

Der Grenzübergang Rafah an der südlichen Grenze des Gazastreifens nach Ägypten soll laut örtlichen Medienberichten am heutigen Montagmorgen eventuell schon um 9 Uhr Ortszeit geöffnet werden, also um 8 Uhr deutscher Zeit. “Wir gehen davon aus, dass die Situation am Grenzübergang Rafah unbeständig und unvorhersehbar bleiben wird, und es ist unklar, ob oder wie lange Reisende den Grenzübergang passieren dürfen”, reagierte die US-Botschaft in Israel auf entsprechende Medienberichte über die bevorstehende Öffnung.

Die Öffnung werde sehr kurzfristig offiziell angekündigt und nur für begrenzte Zeit gelten, hieß es weiter. Es sei daher ratsam, sich in die Nähe des Grenzübergangs zu begeben. Berichten zufolge sollen mit Öffnung von Rafah ausländische Staatsangehörige Gaza verlassen können. Gleichzeitig sollen humanitäre Hilfsgüter nach Gaza gebracht werden, das seit Tagen von allen Versorgungslinien abgeschnitten ist.

Israel hatte sich zuvor laut israelischen Medienberichten bereit erklärt, die seit Kriegsbeginn verhängte Einfuhrsperre für Strom, Wasser, Treibstoff und Lebensmittel teilweise zu lockern. Unbestätigten Berichten der libanesischen Zeitung “Al-Achbar” (Montag) zufolge haben die USA der radikalislamischen Hamas humanitäre Hilfe für den Gazastreifen im Austausch für die Freilassung entführter Bürger angeboten.

Die israelische Armee erneute ihre Vorwürfe, die Hamas versuche mit allen Mitteln, Menschen daran zu hindern, der israelischen Evakuierungsaufforderung Folge zu leisten und den nördlichen Teil des Gazastreifens zu verlassen. Jonathan Conricus, Sprecher der israelischen Armee, erklärte laut Berichten von Montag, die Hamas habe am Freitag einen Konvoi von aus dem Gazastreifen fliehenden Menschen im Süden angegriffen und 70 Menschen getötet. Hamas machte unterdessen Israel für drei Angriffe auf fliehende Menschen verantwortlich.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erklärte unterdessen am Sonntagabend, Israels Aufforderung zur Evakuierung von 21 Krankenhäusern stelle als Zwangsevakuierung möglicherweise einen Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht dar. Ferner teilte die WHO mit, vier Krankenhäuser im nördlichen Gazastreifen seien aufgrund von Schäden und Beschuss nicht länger funktionsfähig.

Der israelische Botschafter bei den Vereinten Nationen, Gilad Erdan, reagierte laut Bericht der Zeitung “Times of Israel” (Montag) auf eine Warnung des US-Präsidenten Joe Biden an Israel, den Gazastreifen als Folge des Kriegs zu besetzen. In einem Interview mit dem amerikanischen Sender CNN sagte er, Israel habe kein Interesse daran, über zwei Millionen Palästinenser zu herrschen.