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Garten-Blattschneiderbiene ist Wildbiene des Jahres 2025

Mit Bauchbürste und duftenden Puschel-Vorderbeinen ist sie ein Hingucker – wenn man sie entdeckt. Die Wildbiene benötigt naturnahe Gärten und tapeziert ihre Bruthöhlen mit Blattstücken.

Die Bienenweibchen schneiden mit ihren Kiefern kleine Blattstückchen ab, um damit die Bruthöhlen zu tapezieren. Und die Männchen locken mit duftenden Vorderbeinen ihre Partnerinnen an: Am Mittwoch hat der Arbeitskreis Wildbienen-Kataster in Stuttgart die Garten-Blattschneiderbiene als Wildbiene des Jahres 2025 ausgezeichnet.

Um Megachile willughbiella – so ihr wissenschaftlicher Name – zu fördern, helfen blütenreiche und nicht bis ins letzte Eck gepflegte Naturgärten, betonte Arbeitskreissprecherin Mare Haider. Als Tapete nutzen die Tiere bevorzugt Blätter von Hainbuchen oder Wildrosen. Zur Eiablage graben die Bienen Gänge in morsches Holz und nehmen auch gerne Nisthilfen an. Hier bevorzugen die Blattschneiderbienen laut Haider Bohrlöcher mit sechs Millimeter Durchmesser. Insgesamt gibt es in Deutschland laut der Expertin 15 verschiedene Arten von Blattschneiderbienen.

Der Verein vergibt seit 2013 die Auszeichnung Wildbiene des Jahres. Im vergangenen Jahr trug die Blauschwarze Holzbiene (Xylocopa violacea) den Titel. Naturschützer rufen dazu auf, Wildbienen zu helfen, indem nicht jeder absterbende Baum sofort gefällt wird. Denn die Tiere brauchen totes, aber noch nicht völlig morsches Holz zur Eiablage. Mögliche Brutquartiere können auch alte Holzpfosten oder lagerndes Brennholz sein.

Mit der Aktion wollen die Insektenkundler auf die häufig kaum bekannten Wildbienenarten hinweisen. Zu den Vorgänger-Jahresbienen zählen zum Beispiel die zweifarbige Schneckenhausbiene, die Frühlings-Seidenbiene oder die Senf-Blauschillersandbiene.