Elisabeth Grossfurtner hat den Menantes-Literaturpreis für erotische Dichtung erhalten. Die Wienerin überzeugte mit der Kurzgeschichte „Ich hätte dich, ich hätte dich so sehr“, teilten die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland und der Mitorganisator des Wettbewerbs, Pfarrer Bernd Kramer, am Sonntag in Wandersleben (Kreis Gotha) mit. Den Publikumspreis erhielt die Berlinerin Nora Holinski mit ihrem Gedicht „Mensch im Monat“. Eine Jury hatte zuvor aus 857 Gedichten und Kurzgeschichten von 446 Autorinnen und Autoren aus 15 Ländern fünf Finalisten ausgewählt.
Der wesentlich durch die Evangelische Kirchengemeinde Wandersleben getragene Mentantes-Förderkreis vergab den Preis zum inzwischen neunten Mal. Grossfurtners Geschichte handle um eine lesbische Liebesbeziehung, erklärte Pfarrer Kramer. Der Preis ist mit 2.000 Euro dotiert, für den Publikumspreis erhielt Siegerin Holinski 500 Euro.
Die weiteren Finalisten waren Niklas Linnenbach aus Frankfurt/Main, Roland Scheerer aus Wolnzach (Bayern) und Ulrike Titelbach aus Wien. In der Jury saßen unter anderem der Geschäftsführer des Thüringer Literaturrates, Jens Kirsten, und der Verlagsleiter des Mitteldeutschen Verlages, Roman Pliske.
Mit dem Literaturpreis wolle man die Erinnerung an den Romancier und Dichter der Barockzeit, Christian Friedrich Hunold (1680-1721), wachhalten. Der Dichter ist auch unter dem Namen Menantes bekannt. Die vielen Einsendungen würden demnach zeigen, dass die Kirchengemeinde mit der Verbindung von Kunst und dem offenen Umgang mit Themen wie Sexualität und Erotik richtig liege.