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Früherer evangelischer Münchner Stadtdekan Helmut Ruhwandl ist tot

Der frühere evangelische Dekan von München, Helmut Ruhwandl, ist tot. Er starb bereits am 15. Juli im Alter von 84 Jahren, wie der Dekanatsbezirk München auf seiner Homepage mitteilte. Ruhwandl war von 1993 bis 2000 Dekan in München und Pfarrer in St. Markus. Der Trauergottesdienst findet am kommenden Donnerstag (25. Juli) auf dem Waldfriedhof in Fürstenfeldbruck statt. In Fürstenfeldbruck hatte Ruhwandl seinen Ruhestand verbracht.

In Ruhwandls Amtszeit fallen den Angaben zufolge die Einführung des „Evangelischen München-Programmes“ durch die McKinsey-Studie, die Gründung der diakonia, zahlreiche Kooperationen mit internationalen Partnerschaften sowie die Einführung der sieben Prodekanate und der Evangelischen Dienste München. Vor seiner Zeit als Münchner Stadtdekan war Ruhwandl Prodekan in München-Nord. Ab 2000 war er bis zu seinem Ruhestand an der Augustana-Hochschule in Neuendettelsau tätig.

Ruhwandls Amtszeit als Stadtdekan war überschattet von einem bundesweit beachteten Finanzskandal. Im Jahr 2000 war bekannt geworden, dass im Münchner Kirchengemeindeamt rund 22 Millionen Mark – umgerechnet rund elf Millionen Euro – nicht korrekt verbucht worden waren. Nach aufwändigen Recherchen blieben 2,26 Millionen Mark – rund 1,1 Millionen Euro – unauffindbar. Die Staatsanwaltschaft ermittelte. Es war von einer „schwarzen Kasse“ die Rede. Ruhwandl trat als infolge des Skandals als Stadtdekan zurück. (00/2225/21.07.2024)