Das Münster in Zwiefalten ist ein barockes Juwel. An diesem Freitag findet hier der Trauergottesdienst für die Opfer und Angehörigen des Riedlinger Zugunglücks statt.
Das Münster Zwiefalten ist eine der größten und prachtvollsten Barockkirchen Deutschlands. Architektur, Innenausstattung und Malerei machen die Kirche zu einem bedeutenden Baudenkmal des Barocks.
Die Klosterkirche entstand zwischen 1744 und 1785. Sie war Mittelpunkt des über Jahrhunderte wichtigen und einflussreichen Benediktinerklosters Zwiefalten. Benediktinermönche hatten die Abtei bereits im Jahr 1098 gegründet. Zwischen dem 12. und 14. Jahrhundert gab es in Zwiefalten auch ein Frauenkloster.
Das Kloster war immer wieder in seiner Unabhängigkeit bedroht, weil die protestantischen Herzöge den Besitz des Klosters in die württembergische Landesherrschaft eingliedern wollten.
1750 erkaufte sich das Kloster endgültig seine Unabhängigkeit. Sie währte dann aber nur noch wenige Jahrzehnte. Denn im Zuge der europäischen Neuordnung der Napoleonischen Zeit und der Säkularisation fiel der gesamte Klosterbesitz an das neu entstandene Königreich Württemberg. Bereits 1802 hatten Soldaten das Kloster besetzt. Die Mönche wurden vertrieben.
Seit dem 19. Jahrhundert wird die barocke Prachtkirche von der katholischen Pfarrgemeinde für Gottesdienste genutzt. In den übrigen früheren Klostergebäuden ist eine psychiatrische Klinik untergebracht.