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Friedensgebet aus 1000 Kehlen

Die Vorbereitungen für das Oratorium „The Peacemakers“ laufen auf vollen Touren. Aufgeführt wird das Werk am Himmelfahrts-Wochenende beim „Weite wirkt“-Festival

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HERFORD – Konzentrierte Atmosphäre im Münster-Gemeindehaus in Herford: Zwölf Chorleiterinnen und Chorleiter haben die Plätze getauscht. Diesmal sitzen  nicht sie vorn am Klavier, sondern Johan de Villiers, Dirigent des Libertas-Chors aus Südafrika. In einer Mischung von Englisch und Deutsch arbeiten sich die Musiker durch die Noten des Oratoriums „The Peacemakers“.
Das Werk wird de Villiers am 7. Mai im Gerry-Weber-Stadion in Halle/Westfalen dirigieren. Mehr als 1000 Sängerinnen und Sänger und die Instrumentalisten der Nordwestdeutschen Philharmonie werden dann gemeinsam musizieren. Das Konzert findet statt im Rahmen des „Weite wirkt“-Festivals vom 6. bis 8. Mai, mit dem die westfälische Landeskirche das Themenjahr „Reformation und die Eine Welt“ feiert.
An diesem Vormittag in Herford geht es um Absprachen mit den Chorleitern vor Ort. Denn der Hauptteil der Probenarbeit wird von Kirchenmusikern in den Gemeinden geleistet. In Werther, Minden, Dortmund und etwa zehn weiteren westfälischen Orten üben Kirchenchöre seit Monaten die Noten für das moderne Friedens-Oratorium des zeitgenössischen Komponisten Karl Jenkins. Wenn sie am 1. Mai in Halle zur Generalprobe zusammenkommen, wird außerdem noch der Chor einer orthodoxen Gemeinde aus Minks in Weißrussland dabei sein. Und natürlich Dirigent de Villiers mit 50 Mitgliedern seines südafrikanischen Libertas-Chors.
„Mehr als 1000 Sänger – das ist wirklich eine Herausforderung“, sagt der agile 69-Jährige. Der pensionierte Wissenschaftler – von Haus aus eigentlich Mathematikprofessor – gründete den Libertas-Chor 1989 in Stellenbosch als Versöhnungsprojekt. Dass Schwarze und Weiße zusammen sangen, war damals etwas Außergewöhnliches in dem von Apartheid geprägten Land.
Durch enge Partnerschaften der westfälischen Kirche mit Projekten in Südafrika kam es zu der Zusammenarbeit für das „Peacemakers“-Oratorium, das in seiner Bitte um Frieden dann ebenfalls Menschen vieler Hautfarben, Altersklassen und Religionen vereinen wird. leg

Weitere Konzerte des Libertas-Chors: 17. April, 17 Uhr, Große Kirche Dortmund-Aplerbeck; 19. April, 19 Uhr, Dominikanerkirche Münster; 20. April, 20 Uhr, Auferstehungskirche Bad Oeynhausen; 22. April, 19.30 Uhr, St. Marien Minden; 28. April, 20 Uhr, Ebbergkirche Hemer; 3. Mai, Berliner Dom, Berlin. Karten für das „Weite wirkt“-Festival: www.gerryweber-world.de.