BIELEFELD – Der Friedensbeauftragte der westfälischen Kirche, Heiner Montanus, hat nach der Aufkündigung des Abrüstungsabkommens INF vor einem neuen atomaren Wettrüsten gewarnt. Atomwaffen würden „grenzenlos das vernichten, was sie zu schützen vorgeben“, erklärte Montanus in Bielefeld. Die Vertreter von Kirche und Politik rief Montanus dazu auf, sich für ein Festhalten am INF-Vertrag einzusetzen. „Die Vertragsparteien müssen an den Verhandlungstisch zurückkehren“, forderte Montanus. Die Vertragspartner USA und Russland hatten Anfang Februar angekündigt, nach der festgeschriebenen Kündigungsfrist aus dem Vertrag auszusteigen.
Der Friedensbeauftragte rief Christen und die Kirchen dazu auf, sich weltweit in ökumenischer Verbundenheit für eine Rückkehr zu Verhandlungen starkzumachen. „Ein neues atomares Wettrüsten darf nicht sein! Weil Krieg um Gottes willen nicht sein darf“, unterstrich Montanus.
Anfang des Monats hatte auch der Friedensbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Renke Brahms, die Aufkündigung des INF-Vertrages kritisiert und eine Rückkehr zum Verhandlungstisch gefordert. Der INF-Vertrag zu nuklearen Mittelstreckenwaffen von 1987 zwischen den USA und der Sowjetunion gilt als zentrale Wegmarke zur Beendigung des Kalten Kriegs.
Anfang Februar hatten die US-Regierung und Russland sich gegenseitig Verstöße gegen das Abkommen vorgeworfen und den Vertrag aufgekündigt. epd
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