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Freie Träger fürchten Schulschließungen

Die freien Schulträger in Sachsen-Anhalt haben Pläne der Landesregierung zur Neuregelung der Privatschulfinanzierung scharf kritisiert. Der Vorstandsvorsitzende der Evangelischen Schulstiftung in Mitteldeutschland St. Johannes, Marco Eberl, bezeichnete die Pläne von Bildungsministerin Eva Feußner (CDU) am Dienstag in Magdeburg als unfair, nicht nachvollziehbar und intransparent.

Das Haushaltbegleitgesetz, das die Landesregierung vor kurzem in den Landtag eingebracht hatte, sieht eine Bemessungsgrundlage vor, die laut den freien Schulträgern deutlich unter den tatsächlichen Kosten pro Schüler liegt. Davon beträgt dem Gesetzentwurf zufolge die Förderquote 90 Prozent für allgemeinbildende und 85 Prozent für Berufsbildende Schulen.

Der kaufmännische Vorstand der Edith-Stein-Schulstiftung des katholischen Bistums Magdeburg, Sven Gora, sprach von einer verfassungswidrigen Regelung. Staatliche und private Schulen würden ungleich behandelt, zudem sei die Bemessungsgrundlage fehlerhaft. Die Bildungsministerin handele vorsätzlich, um das freie Schulwesen nachhaltig zu beschädigen.

Laut der Vorsitzenden des Verbandes Deutscher Privatschulen Sachsen-Anhalt (VDP), Katrin Hochheiser, würde die Regelung zu dramatischen Finanzlücken bei den Privatschulen führen. Der Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft christlich orientierter Schulen in freier Trägerschaft (LAG), Dietrich Lührs, befürchtet die Schließung von Schulen, sollten die Pläne umgesetzt werden. Rund 30.000 Jugendliche besuchen den Angaben zufolge in Sachsen-Anhalt eine freie Schule.