Lübeck/Dortmund – Das zehnte Jubiläum der „Bibel in gerechter Sprache“ ist mit einem Festakt im Lübecker Dom gefeiert worden. Die Dortmunder evangelische Theologin Kerstin Schiffner nannte die Bibelübersetzung in ihrem Festvortrag „ein reformatorisches Projekt“. Fünf Jahre lang hatten 42 Theologinnen und zehn Theologen die Bibel auf 2400 Seiten neu übersetzt. Im Oktober 2006 wurde das Werk auf der Frankfurter Buchmesse erstmals vorgestellt. Gleich nach der Veröffentlichung stieß die „Bibel in gerechter Sprache“ auf ein gewaltiges Echo. Das lag vor allem an ihren Kritikern, die neben einzelnen Formulierungen das gesamte Projekt unter Feminismus-Verdacht stellten.
Zu den Förderern der Übersetzung gehörte die damalige Lübecker Alt-Bischöfin Bärbel Wartenberg-Potter, zu den schärfsten Kritikern ihr Amtsvorgänger Alt-Bischof Ulrich Wilckens. Die Bischofskonferenz der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) distanzierte sich von der „Bibel in gerechter Sprache“: Maßgeblich für Gottesdienste bleibe die Luther-Übersetzung.„Es gibt keine Übersetzung, die ein für alle Mal richtig ist“, sagte bei der Feier die westfälische Theologin Schiffner, die damals aktiv an dem Projekt mitgearbeitet hatte. „Auch die Luther-Bibel ist vorläufig.“ Bibelübersetzungen hätten immer mit Vielfalt zu tun. epd
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