Die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNO) ruft Frauen zum Mammographie-Screening auf. Brustkrebs sei nach wie vor die häufigste Krebsart bei Frauen, vor allem nach dem 50. Lebensjahr, teilte die KV am Donnerstag in Düsseldorf mit. Je früher die Erkrankung erkannt werde, desto größer seien die Heilungschancen.
Das Mammographie-Screening wurde 2004 im Rahmen der ambulanten Versorgung eingeführt und ist für gesetzlich Versicherte kostenlos. Seit Juli dieses Jahres können auch Frauen bis 75 Jahre daran teilnehmen – zuvor lag die Altersgrenze bei 69 Jahren. Auch private Krankenversicherungen tragen in der Regel die Kosten.
Alle zwei Jahre erhalten Frauen zwischen 50 und 75 Jahren automatisch eine Einladung zur Untersuchung. In Nordrhein sind aktuell rund 1,7 Millionen Frauen berechtigt. Sie können in eine der 29 Screening-Einheiten in Radiologie-Praxen gehen oder, wenn sie in ländlichen Gebieten leben, eine der sechs mobilen Röntgeneinheiten, die sogenannten Mammomobile, aufsuchen.
Aktuell nimmt etwa die Hälfte der eingeladenen Frauen im Rheinland am Mammographie-Screening teil. „Eine Teilnahmequote von 70 Prozent könnte die Brustkrebssterblichkeit um bis zu 35 Prozent senken. Wir appellieren an alle berechtigten Frauen, das Screening-Angebot zu nutzen“, sagte der KVNO-Vorstandsvorsitzende Frank Bergmann.
Von 1.000 Frauen, die am Screening teilnehmen, erhalten den Angaben zufolge im Durchschnitt etwa sechs eine Verdachtsdiagnose auf Brustkrebs. Doch dank der Früherkennung seien viele der Tumore noch klein und die Heilungschancen sind daher oft gut.