Frauen in Sachsen-Anhalt haben 2025 durchschnittlich vier Prozent weniger pro Stunde verdient als Männer. Nach Informationen des Statistischen Landesamtes in Halle (Saale) vom Dienstag lag ihr durchschnittlicher Bruttostundenverdienst bei 21,40 Euro. Das war 0,82 Euro weniger als der Stundenlohn von Männern mit 22,22 Euro.
Der geschlechtsspezifische Verdienstabstand wird als unbereinigter Gender Pay Gap bezeichnet. Im Bundesdurchschnitt betrug dieser Unterschied 2025 zwischen Frauen und Männern 16 Prozent. 2006 hatte der Lohnabstand bundesweit noch bei 23 Prozent gelegen. In Sachsen-Anhalt blieb der Abstand in dieser Zeit unverändert bei vier Prozent. Damit ist der geschlechterspezifische Lohnabstand in Sachsen-Anhalt bundesweit am geringsten.
Bei Vollzeitbeschäftigten liegt der Abstand in Sachsen-Anhalt nur bei einem Prozent. Für jüngere Berufstätige haben die Statistiker sogar ein Lohnplus der Frauen gegenüber Männern ermittelt. Am größten ist dieses mit plus drei Prozent bei den unter 25-Jährigen.
Anders jedoch bei der Firmenzugehörigkeit: Laut Statistischem Landesamt stieg der Lohnabstand zu Ungunsten der Frauen auf bis zu zwölf Prozent nach 16 bis 20 Jahren Unternehmenszugehörigkeit an, während bei Berufsanfängerinnen und -anfängern der Abstand nur bei einem Prozent lag.
Hingegen zahlt sich ein anerkannter Berufsabschluss für Frauen aus. So verdienten weibliche Fachkräfte mit 19,81 Euro Bruttostundenverdienst zwei Prozent mehr als Männer. Bei Hochschulabsolventen gibt es wiederum mit zehn Prozent die größte Gehaltslücke zu Ungunsten der Frauen.