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Frankfurter Städel zeigt Werke von Honoré Daumier

Das Städel-Museum in Frankfurt am Main zeigt ab diesen Mittwoch 120 Werke des französischen Zeichners und Karikaturisten Honoré Daumier (1808-1879). „Daumier ist der komplexeste Künstler Frankreichs des 19. Jahrhunderts und ein grandioser Zeichner, Maler und Bildhauer“, sagte Direktor Philipp Demandt am Dienstag. Die Ausstellung zeige 120 Werke aus einer der bedeutendsten Daumier-Sammlungen außerhalb Frankreichs. Sie sei „eine Schau, die für alle Besucher sinnliches Vergnügen bereithält, den Geist schärft und zur Auseinandersetzung mit Grundfragen unserer Zeit einlädt“, hob Demandt hervor. Die Ausstellung „Honoré Daumier. Die Sammlung Hellwig“ ist bis 12. Mai zu sehen.

„Honoré Daumier war in den 43 Jahren seines Schaffens der Chronist der französischen Zeitgeschichte“, sagte der Frankfurter Sammler und Mäzen Hans-Jürgen Hellwig. „Es gab in Europa keinen vergleichbaren Künstler.“ Daumier habe sich als genauer Beobachter und streitbarer Zeitgenosse im politischen Paris des 19. Jahrhunderts vor allem mit seinen Karikaturen einen Namen gemacht. Er veröffentlichte sie in den Zeitungen „La Caricature“ und „Le Charivari“. Daumier sei verstanden worden als Gewissen einer von sozialen und politischen Umbrüchen und einem tiefgreifenden Wandel gekennzeichneten Epoche.

Hellwig wird seine gesamte Daumier-Sammlung dem Städelschen Museums-Verein im Juni zu dessen 125-jährigen Bestehen schenken. Die Sammlung besteche durch ihre Qualität und bilde die ganze Breite des künstlerischen Gesamtwerks von Daumier ab, so das Museum. Der Bestand umfasst 4.200 Lithografien und Holzstiche, 19 Zeichnungen, zwei Gemälde und 36 Bronzeplastiken, viele von ihnen seien noch nie ausgestellt worden. Der Verein wird die Sammlung dem Museum als Dauerleihgabe überlassen.