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Fragen und Antworten zur katholischen Weltsynode

Vom 2. bis 27. Oktober tagt im Vatikan die Weltsynode der katholischen Kirche. Bischöfe, Priester und andere suchen gemeinsam nach neuen Wegen für die weltgrößte Religionsgemeinschaft.

Die sogenannte Weltsynode der katholischen Kirche geht in den kommenden Wochen in ihre finale Phase. Am Ende sollen konkrete Vorschläge für die Kirche der Zukunft stehen. Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) erklärt, wie das Gremium funktioniert.

Seit wann gibt es die katholische Weltsynode?

Papst Franziskus hat 2021 zu einer weltweiten Synode aufgerufen. Seither gab es Beratungsrunden auf Ebene der Ortskirchen, in den Ländern, auf jedem Kontinent und schließlich im Oktober 2023 in Rom auf Weltebene. Nach weiteren dezentralen Beratungen im Frühjahr 2024 findet nun unter dem Vorsitz von Papst Franziskus die letzte globale Runde im Oktober 2024 in Rom statt.

Wer nimmt an der Weltsynode teil?

Wie schon bei den dezentralen Runden nehmen an der globalen Schlussversammlung neben den Bischöfen auch stimmberechtigte Frauen und Männer teil, die keine kirchliche Weihe haben. Diese kommen zusammen etwa auf ein Viertel der Stimmen. Die meisten Bischöfe wurden von den jeweiligen Bischofskonferenzen ausgewählt. Auch die Chefs der Vatikan-Behörden nehmen mit Stimmrecht teil, die meisten von ihnen sind Kardinäle.

Was unterscheidet die katholische Weltsynode von Synoden evangelischer Kirchen?

Anders als die Synoden der meisten protestantischen Kirchen sind katholische Synoden keine Kirchenparlamente. Zwar stimmen sie am Ende mit Zweidrittelmehrheit über konkrete Vorschläge ab, doch gehen diese zur endgültigen Entscheidung an den jeweiligen Bischof, im Fall der Weltsynode an den Papst. Lateinisch wird dieses Verfahren als “Cum Petro et sub Petro” (Mit und unter dem Papst) bezeichnet.

Wer leitet die finale Versammlung der Weltsynode?

Eigentlicher Vorsitzender ist der Papst. Die meisten Sitzungen werden aber von einem der neun “Vizepräsidenten” geleitet, zwei von ihnen sind Frauen. Die wichtigste Schlüsselfunktion hat der luxemburgische Kardinal Jean-Claude Hollerich. Als “Generalrelator” koordiniert er die Inhalte und hat entscheidenden Einfluss auf den Verlauf der Debatte und die Themenauswahl vor der Schlussabstimmung.

Wie hängt die Weltsynode mit dem Synodalen Weg in Deutschland zusammen?

Der Synodale Weg in Deutschland ist als gemeinsames Projekt der Deutschen Bischofskonferenz und des Laiendachverbands ZdK ein Format, das im Kirchenrecht nicht vorgesehen ist. Seine Debatten ähneln mehr einem Kirchenparlament. Themen des Synodalen Wegs spielen aber auch bei der Weltsynode eine wichtige Rolle. So geht es in beiden Prozessen um mehr Mitspracherechte für Laien, die Aufwertung der Frauen, eine Anerkennung von Vielfalt und die Überwindung des Machtmissbrauchs durch Kleriker.