Schlaghosen, orangene Ringelshirts, neugebaute Autobahnen und abbruchreife Hinterhöfe: Die Sonderausstellung „1975 – Harburg vor 50 Jahren“ im Planet Harburg zeigt seit Donnerstag 100 Fotos aus dem Archiv des Stadtmuseums. Die Bilder stammen aus einem Foto-Wettbewerb der „Werbegemeinschaft City Harburg“ und sind bis 3. Mai 2026 erstmals im Museum zu sehen. Die kostenfreie Schau wird von einem Kino-Programm der Kinemathek Hamburg im Planet Harburg begleitet. 75 Filme aus und über die Zeit würden gezeigt.
„Die Fotos sind ein besonderer Schatz, sie atmen den Zeitgeist der 1970er Jahre und zeigen, wie die Harburgerinnen und Harburger diese Zeit des Wandels erlebten“, sagte Jens Brauer, Kurator und Leiter Abteilung Stadtgeschichte am Stadtmuseum Harburg, zur Eröffnung. 1975 sei Harburg vom Wandel geprägt worden: „Mit dem Bau der S-Bahn, des Harburger Rings und der Fußgängerzone in der Lüneburger Straße erlebten die Menschen in Harburg eine hoffnungsvolle Aufbruchstimmung“, sagte Bauer.
Der Fotowettbewerb 1975, initiiert von einer Werbegemeinschaft einiger Geschäftsleute, stieß auf „beeindruckende Resonanz“: 1.000 Bilder seien eingereicht worden. „Für die Sonderausstellung haben wir 100 typische Fotos ausgewählt“, erklärt der Kurator. Fotos vom Stadtbild, Marktszenen, Demonstrationen, private Schnappschüsse. Bauer: „Sie spiegeln das lebendige Stadtleben und die persönlichen Geschichten jener Zeit wider“. Die Bildersammlung war ein Geschenk des Harburgers Dierk Seibt, der damit als Initiator der Ausstellung gilt.
Das begleitende Kinoprogramm biete zudem einen cineastischen Blick auf die politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Ereignisse und Veränderungen der 70er Jahre. Neben der Wiederaufführung von Filmklassikern aus 1975 wie „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“, „Der weiße Hai“ und „Nashville“ würden unter anderem Musikfilme wie „Pink Floyd: Live at Pompeii“, „Saturday Night Fever“ oder „Hair“ präsentiert.
Dazu seien Vorträge und Publikumsgespräche mit Filmgästen geplant. „Im Winter stellen wir auch eine originale Jukebox mit 1.000 Singles auf. Da kann man dann auch noch seinen Lieblingssong aus den 70ern anhören“, sagte Manja Malz, Geschäftsführung der Kinemathek Hamburg.