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Forscher: Erde ist seit einem Jahr über der 1,5-Grad-Marke

Um schwerwiegende Folgen des Klimawandels abzuwenden, soll die Erderwärmung langfristig möglichst auf 1,5 Grad begrenzt bleiben. Ein Bericht des EU-Klimadienstes dämpft die Hoffnungen.

Die Temperatur auf der Erde hat zwölf Monate in Folge die Marke von 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau erreicht oder überschritten. Das teilte der EU-Klimadienst Copernicus am Montag mit. Trotz der Niederschläge und kühler Witterung in weiten Teilen Europas war es demnach auch im Juni global mit 1,50 Grad genau um soviel wärmer, wie es das Pariser Klimaabkommen als langfristige Grenze für die Klimaerwärmung vorsieht.

Über die letzten zwölf Monate insgesamt lag die weltweite Durchschnittstemperatur 1,64 Grad über dem Mittelwert der Jahre 1850 bis 1900.

Zugleich war der vergangene Monat mit einer globalen Durchschnittstemperatur von 16,66 Grad der wärmste Juni seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Damit wurde 13 Monate in Folge ein neuer Höchstwert errechnet. Laut Copernicus gab es eine ähnliche Serie von monatlichen Temperaturrekorden bereits in den Jahren 2015/2016, jetzt allerdings auf einem höheren Niveau.

Der Direktor des EU-Klimadienstes mit Sitz in Bonn, Carlo Buontempo, sagte, die Zahlen verdeutlichten den “großen und anhaltenden Wandel in unserem Klima”. Auch wenn die aktuelle Serie von Extremen irgendwann zu Ende gehe, werde es in Zukunft weitere Rekordwerte geben. “Das ist unvermeidlich, wenn wir nicht aufhören, Treibhausgase in die Atmosphäre und die Ozeane zu bringen”, sagte Buontempo.

In Europa war der Juni laut der Mitteilung 1,57 Grad wärmer als im Zeitraum 1991-2020. Damit handelte es sich um den zweitwärmsten Juni auf dem Kontinent seit Beginn der Aufzeichnungen. Verantwortlich dafür waren außergewöhnlich hohe Temperaturen in Südosteuropa und in der Türkei; in Westeuropa, Island und Nordwestrussland lagen sie nahe am oder unter dem Durchschnitt.