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Flüchtlingsrat SH fordert Schutz für Kriegsdienstverweigerer

Der Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein und weitere Organisationen fordern Schutz für Kriegsdienstverweigerer und die gewaltlose Lösung von Konflikten. Kriegsdienstverweigerung sei ein Menschenrecht, gerade auch im Krieg, erklärte der Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein laut Mitteilung von Montag anlässlich des Internationalen Tags der Kriegsdienstverweigerung (15. Mai).

Verfolgte Kriegsdienstverweigerer und Deserteure bräuchten Asyl, hieß es. Laut Flüchtlingsrat gibt es mindestens 250.000 Militärdienstpflichtige aus Russland, rund 22.000 belarussische und geschätzt etwa 325.000 aus der Ukraine, die seit Beginn des Krieges gegen die Ukraine das Land verlassen haben und Schutz in anderen Ländern suchen.

Eine Reaktivierung der Wehrpflicht oder eine allgemeine Dienstpflicht lehnten der Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein, der Verein Connection (Frankfurt am Main) und die „Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen“ (DFG-VK, Stuttgart) entschieden ab, hieß es. „Wir brauchen keine ‘Kriegstüchtigkeit’, sondern ‘Friedenstüchtigkeit’, zu der es gehört, internationale wie innergesellschaftliche Konflikte gewaltlos zu bearbeiten“, sagte Michael Schulze von Glaßer von der DFG-VK.

Der Internationale Tag der Kriegsdienstverweigerung wird seit 1982 jährlich am 15. Mai begangen. 35 Organisationen haben dieses Jahr dazu aufgerufen, Kriegsdienstverweigerer aus Russland, Belarus und der Ukraine zu schützen.