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Flüchtlingsrat begrüßt Kiels Entscheidung zur Aufnahme von Kindern

Der Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein hat die Entscheidung der Landeshauptstadt Kiel zur Aufnahme von verletzten Kindern aus dem Gaza-Streifen begrüßt. Zugleich kritisierte er laut Mitteilung von Freitag die zurückhaltende Haltung von Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU).

Fünf deutsche Städte haben sich mittlerweile bereit erklärt, hilfsbedürftige Kinder aus dem Gaza-Streifen und Israel aufzunehmen und sie medizinisch zu versorgen. Der Initiative Hannovers schlossen sich neben Kiel die Städte Düsseldorf, Bonn und Leipzig an. In einem gemeinsamen Appell forderten die beteiligten Oberbürgermeister das Bundesinnen- und das Bundesaußenministerium auf, die rechtlichen und organisatorischen Voraussetzungen für die humanitäre Initiative zu schaffen.

Staatsministerin Serap Güler (CDU) vom Auswärtigen Amt hatte die Idee zuvor abgelehnt. Zurückhaltend zeigte sich Bundesinnenminister Dobrindt. Im Podcast „Table Today“ sagte er: „Man muss sehr vorsichtig sein mit dem, was man jetzt alles an möglichen Maßnahmen diskutiert.“ Die Bundesregierung engagiere sich, die humanitäre Lage zu verbessern, es gehe aber „primär um die Hilfe vor Ort“, sie „sollte im Vordergrund stehen“, befand Dobrindt.

Heino Schomaker vom Flüchtlingsrat erklärte, Kinder aus dem Gaza-Streifen würden „nicht allein Opfer eines erbarmungslosen Krieges“, wenn sie nicht aufgenommen werden dürften, „sondern auch einer monströsen Empathielosigkeit bundesdeutscher Regierungsstellen“.