Die große Mehrheit aller seit 2022 nach Rheinland-Pfalz gelangten Flüchtlinge hat nach Angaben des rheinland-pfälzischen Initiativausschusses für Migrationspolitik einen Schutzstatus erhalten. Unter Berücksichtigung erfolgreicher Klagen gegen negative Asylbescheide nähere sich die Schutzquote der 90-Prozent-Marke, heißt es in einer am Donnerstag veröffentlichten Materialsammlung zu den anstehenden Europa- und Kommunalwahlen. Mit der Materialreihe, vom Flüchtlingsrat Rheinland-Pfalz und dem Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau erstellt, wollen die Verfasser gegen Fake News zur Asyl- und Flüchtlingspolitik vorgehen.
„Die auch von demokratischen Parteien immer wieder in den Raum gestellte Behauptung, viele der Menschen, die in Deutschland und in Rheinland-Pfalz Schutz suchen, hätten darauf keinen Anspruch, ist falsch!“ schreiben die Flüchtlingshilfe-Organisationen. Knapp 47.000 und damit über 60 Prozent der 2022 und 2023 in Rheinland-Pfalz aufgenommenen Schutzsuchenden stammten aus der Ukraine. Bei den rund 26.400 Asylbewerbern kämen die größten Gruppen aus Syrien, Afghanistan, dem Iran, dem Irak und Somalia – und somit aus Ländern, „in denen schwerste Menschenrechtsverletzungen an der Tagesordnung sind“.