Kirchengemeinden gewähren Geflüchteten nach den Worten des evangelischen Flüchtlingsbeauftragten Christian Stäblein nicht leichtfertig Kirchenasyl. Kirchenasyl werde nach gewissenhafter Überlegung und als letztes Mittel gewährt, damit Schutzsuchende eine Chance auf die Anerkennung ihrer Notlage erhielten, sagte Stäblein laut Mitteilung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am Mittwoch in Hannover. Die EKD hat eine Broschüre über die Motive und den Ablauf eines Kirchenasyls veröffentlicht.
Es müsse einen Ort geben, an dem Menschen Zuflucht finden, wenn sie nirgends mehr hinkönnten, sagte Stäblein. Diejenigen, die in ihrer Gemeinde Kirchenasyl gewährten, verstünden dies als ihre christliche Pflicht, ohne sich anzumaßen, rechtsfreien Raum zu schaffen. Den Kirchen sei ein guter Kontakt mit den lokalen Behörden und mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge wichtig.