Ein feministisches Bündnis ruft am 27. September in Flensburg zu einem Protest für legale Schwangerschaftsabbrüche auf. Treffpunkt ist um 12 Uhr die Brücke gegenüber dem Zentralen Omnibusbahnhof, wie die Stadt Flensburg am Mittwoch mitteilte. Der Protest richtet sich gegen das eingeschränkte Angebot für Schwangerschaftsabbrüche im neuen Zentralklinikum und fordert das uneingeschränkte Recht auf einen legalen Schwangerschaftsabbruch als Teil der regulären Gesundheitsversorgung.
„Es geht um nichts Geringeres als das Recht, über den eigenen Körper zu entscheiden. Legale Abtreibungen gehören zur Gesundheitsversorgung, nicht an den Rand der Gesellschaft“, sagte die Sprecherin des Flensburger Frauenforums, Anne Mette Gerdsen.
Bis 2030 soll in Flensburg das Fördeklinikum Katharinen-Hospital gebaut werden. Alle Versorgungsangebote des bisherigen evangelischen Diakonissenkrankenhauses Flensburg und des katholischen St. Franziskus Hospitals sollen dort unter einem Dach zusammengefasst werden. Nach den Unikliniken in Kiel und Lübeck soll das Fördeklinikum mit bis zu 100.000 Patienten das größte Krankenhaus an einem Standort in Schleswig-Holstein sein. Es wird bundesweit das erste ökumenisch geführte Krankenhaus sein.
Ungeklärt ist allerdings nach wie vor, ob Frauen in der Region nach der Fusion ausreichend niedergelassene Fachärzte für einen Schwangerschaftsabbruch finden. Der wird im neuen Klinikum auf Druck der Katholiken nur noch in absoluten Notfällen vorgenommen, was für anhaltende Kritik sorgt. Bislang konnten betroffene Frauen Schwangerschaftsabbrüche in der Diako vornehmen lassen.