Mega-muskulös und gertenschlank: Wer solche Bilder auf Social Media häufig anschaut, fühlt sich unter Umständen dick, obwohl er es gar nicht ist. Zu diesem Ergebnis kommt eine veröffentlichte Studie von Forschern der Fachhochschule Sankt Pölten. Zudem manifestierten sich einseitige Geschlechternormen.
Die Wissenschaftler untersuchten drei Jahre lang den Einfluss des Social-Media-Hashtags #fitspiration auf Jugendliche. Er zählt etwa auf der Plattform Instagram über 20 Millionen Beträge.
Fitness-Bilder: Problematisch im Hinblick auf Geschlechter-Stereotype
“Die Analyse von #fitspiration-Fotos in sozialen Medien hat gezeigt, dass die Bildsprache oft höchst problematisch ist im Hinblick auf Geschlechter-Stereotype, fehlende Diversität und unrealistische Schönheitsideale“, erklärte Genderforscherin Bettina Prokop.
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
So fanden die Forscher heraus, dass sich die Jugendlichen nach dem Betrachten solcher Bilder häufiger als übergewichtig einschätzten, als es wissenschaftliche Körpermessungen ergaben. Die Messungen des Blickverhaltens zeigten zudem, dass die Jugendlichen ihre Aufmerksamkeit stärker auf Bilder des eigenen Geschlechts richteten.
Social Media “ein Tummelplatz selbsternannter Ernährungsexpert*innen”
Während der Trend, der hinter #fitspiration steht, “auf den ersten Blick positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben soll, werden darunter oft extreme oder unausgewogene Trainings- und Ernährungspraktiken propagiert sowie einseitige Geschlechternormen vermittelt”, kritisierten die Forscher.
Social Media sei “ein Tummelplatz vermeintlicher Gesundheitsprophet*innen und selbsternannter Ernährungsexpert*innen. Daher ist es von immenser Bedeutung, Jugendliche im kritischen Umgang mit Inhalten und Protagonist*innen auf Social Media zu schulen”, erklärte Projektleiterin Elisabeth Höld.