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Filmfestival Max Ophüls Preis würdigt Dokumentarfilmer Marcel Ophüls

Das Filmfestival Max Ophüls Preis widmet die Tribute-Reihe der kommenden Festivalausgabe dem in diesem Jahr gestorbenen Dokumentarfilmer Marcel Ophüls (1927-2025). „Mit dem Tod von Marcel Ophüls verlor die Filmwelt nicht nur einen der wichtigsten und einflussreichsten Dokumentarfilmer unserer Zeit“, erklärte die künstlerische Leiterin Svenja Böttger am Freitag in Saarbrücken. „Für uns war er darüber hinaus ein geschätzter Weggefährte, der über viele Jahre eng mit dem Filmfestival verbunden war.“ Der Sohn des Namensgebers Max Ophüls (1902-1957) war im Jahr 2016 Ehrengast und zuletzt beim 40. Jubiläum des Festivals im Jahr 2019 in der saarländischen Landeshauptstadt.

Am 18., 21. und 26. Januar wird den Angaben zufolge sein Werk „The Memory of Justice“ (1976) über die Nürnberger Prozesse in der digital restaurierten Originalfassung, die in Deutschland nur wenige Male aufgeführt wurde, gezeigt. Für den Film habe er Ankläger und Angeklagte der Nürnberger Prozesse getroffen, darunter hochrangige NS-Funktionäre wie Karl Dönitz und Albert Speer. Zudem stelle der Film eine Beziehung zu den 70er Jahren in Deutschland und den Kriegsverbrechen in Vietnam und Algerien her.

Der Filmhistoriker Andréas-Benjamin Seyfert, Enkel von Marcel Ophüls, werde bei zwei Vorführungen anwesend sein und in das Werk einführen, hieß es. „Die Interviews mögen aus der Vergangenheit stammen, doch die Fragen, Aussagen und Antworten richten sich mit gleicher Kraft an die damaligen Zuschauer wie an die von heute“, betonte Seyfert. Zudem nimmt er an einer Podiumsdiskussion am 24. Januar teil.

Das Filmfestival Max Ophüls Preis ist eines der größten und wichtigsten Foren für deutschsprachige Nachwuchsfilmschaffende. Die 47. Ausgabe findet vom 19. bis 25. Januar im Saarland statt. Insgesamt werden 19 Preise mit einem Gesamtwert von 128.500 Euro vergeben.