Die Antidiskriminierungsbeauftragte des Bundes, Ferda Ataman, wirbt für Gelassenheit in den Debatten um gendergerechte Sprache. „Wir leben im 21. Jahrhundert, und die Vorstellung, dass es mehr Geschlechter als zwei gibt, sollte niemanden in Panik versetzen“, sagte sie dem Redaktion Netzwerk Deutschland.
Ataman argumentierte: „Das Ganze ist ja keine Pflichtübung und kein Wettbewerb. Es geht darum, dass man zeigt, dass man ein Bewusstsein dafür hat, dass es nicht nur Männer und Frauen gibt, sondern auch intergeschlechtliche und andere Menschen.“ Auch sie selbst verwende nicht zu 100 Prozent inklusive Gendersprache.
Verbote von Gendersprache, wie sie in Schulen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein gelten und in Hessen sowie Bayern geplant sind, lehnte Ataman ab. „Im 21. Jahrhundert staatlichen Institutionen zu verbieten, mehr Geschlechter als zwei anzusprechen, ist eindeutig ein Rückschritt“, sagte sie.
Ataman ist auch gegen eine Pflicht zur Gendersprache. „Menschen zu zwingen, eine bestimmte gender-inklusive Sprache zu verwenden, halte ich für genauso falsch wie deren Verbot“, sagte sie.