In einer Kiesgrube in Sachsen-Anhalt sind fünf Fragmente von rund 50.000 Jahre alten Schildkrötenpanzern entdeckt worden. Bei den im Adamsee bei Barleben entdeckten Teilen könnte es sich um leicht transportierbare Nahrungsreserven für Menschen gehandelt haben, teilte das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie am Donnerstag in Halle mit. Daneben habe man auch Feuersteingeräte wie Faustkeile oder andere Geräte gefunden, hieß es.
Durch Untersuchungen mit der Radiocarbon-Methode, bei der der Zerfallsstatus von Kohlenstoff gemessen wird, habe man für die Schildkrötenpanzer ein Alter zwischen 42.000 und 50.000 Jahren ermittelt. Die Tiere hätten somit während der jüngsten Eiszeit gelebt, der sogenannten Weichselkaltzeit. Die Funde könnten der Europäischen Sumpfschildkröte zugeordnet werden und dürften aufgrund der damals herrschenden tiefen Temperaturen außerhalb des natürlichen Verbreitungsgebiets der Schildkröten liegen, hieß es. Es sei möglich, dass eiszeitliche Jäger, etwa Neandertaler, die Schildkröten in nördliche, kühle Gefilde mitgebracht hätten.