Der Familiennachzug wird für bestimmte Geflüchtete vorerst gestoppt. Der Bundestag hat einen entsprechenden Gesetzentwurf von Union und SPD beschlossen. Kritiker an dem Vorhaben konnte sich nicht durchsetzen.
Bestimmte Geflüchtete dürfen schon bald keine engen Angehörigen wie Ehepartner, Eltern oder Kinder mehr nach Deutschland nachholen. Der Bundestag hat am Freitag die Aussetzung des Familiennachzugs für Menschen mit sogenanntem subsidiären Schutzstatus beschlossen. Der Stopp soll ab Inkrafttreten zunächst für zwei Jahre gelten. Ausnahmen sind nur in Härtefällen vorgesehen. Unter subsidiären Schutz fallen häufig Bürgerkriegsflüchtlinge.
Der Familiennachzug zu dieser Gruppe war zwischen 2016 und 2018 schon einmal ausgesetzt und ist seitdem auf bis zu 1.000 Menschen pro Monat beschränkt. Kritiker der erneuten Aussetzung verweisen unter anderem auf den besonderen Schutz der Familie und negative Auswirkungen auf die Integration. Befürworter argumentieren mit ausgeschöpften Aufnahmekapazitäten in vielen Kommunen.