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Fair – gar nicht so schwer

„Klug leben“ – wie kann das aussehen? Mit dieser Frage beschäftigen sich Vertreter der Evangelischen Kirche von Westfalen auf vielfältige Weise. Es gibt viele praktische Ideen und Tipps

Das ist ungewöhnlich, selbst für den Kirchentag. Rechts auf der Bühne ist eine kleine Küche aufgebaut: Herd, Spüle, Regal und Arbeitsfläche. Zsuzsanna Bánvölgyi-Stadler kocht den ganzen Nachmittag. Sie ist eine der vielen Gäste auf der Bühne der drei Landeskirchen: Evangelische Kirche im Rheinland, Evangelische Kirche von Westfalen und Lippische Landeskirche.

Den heutigen Tag gestalten die Westfalen. Ihr Thema: „klug leben“. Es haben sich viele Zuschauer eingefunden. Die Schattenplätze sind alle besetzt und selbst in der prallen Sonne haben sich etliche niedergelassen. Helferinnen und Helfer verteilen Sonnenmilch.

Fairer Handel und gesunde Ernährung

Pfarrerin Marit Günther, Gemeindepädagogin Anja Hillebrand und Jugendbildungsreferent Dirk Loose führen durch den Nachmittag. „Wir haben uns überlegt, wie ,klug leben‘ aussieht“, sagt Anja Hillebrand aus Siegen. „Ziemlich schnell sind wir darauf gekommen, dass das viel zu tun hat mit Klimaschutz, fairem Handel und gesunder Ernährung.“
Zsuzsanna ist der erste Programmpunkt. Sie erklärt, dass sie durch gesundheitliche Probleme auf die vegane Ernährung kam. Veganer verzichten auf alle Nahrungsmittel tierischen Ursprungs. „Ich habe dann gemerkt, wie gut es mir damit geht und bin dabei geblieben.“ Sie beginnt auf der Bühne zu kochen, dabei läuft das Programm weiter.
Es geht um faires Reisen und worauf man achten kann, wenn man den nächsten Urlaub bucht und antritt. „Es muss ja nicht immer eine Flugreise sein, auch Busreisen sind attraktiv“; meint Georg Abel von der Verbraucherinitiative ökofair. Er bittet darum, auf Nachhaltigkeit zu achten und verweist für weitere Informationen auf die Internetseite www.oeko-fair.de. Dort finden sich auch viele Hinweise für andere Bereiche, die auch Thema an diesem Nachmittag sind.
Zum Beispiel faire Kleidung. Inzwischen gibt es so genannte „grüne Kleidung“ in vielen Variationen. Selbst Sportschuhe und Sportklamotten werden angeboten und alles zu einem normalen Preis. Jugendliche der Evangelischen Jugend Siegen bieten eine kleine Modenschau auf der Bühne.

Eco City informiert über Klimaschutz

Um die Bühne herum sind Stände der Eco City aufgebaut – die klimafreundliche Modellstadt der Evangelischen Jugend Dortmund. Dort informieren Jugendliche über ökologische Themen, über Klimaschutz und was jeder dafür tun kann.
Es riecht inzwischen verlockend nach leckerem Essen. Zsuzsanna und ihre Helferin Käthe verteilen Häppchen in der Menge. Das kommt gut an. Auf der Bühne geht es weiter.  Fair einkaufen und fair fahren sind weitere Themen.
Im Publikum kommen die Themen gut an. Dorothee und Johanna aus Heilbronn, beide Lehrerinnen, halten den ganzen Nachmittag durch – trotz Hitze. „Es ist super, dass dieses ,fair-Thema‘ auf so vielfältige Weise hier dargestellt wird“, sagt Dorothee. „Der Hinweis auf faire Kleidung hat mich angesprochen“, meint Johanna. „Außerdem nehme ich mir vor, wieder mehr mit dem Rad zur Arbeit zu fahren. Manchmal ist fair gar nicht so schwer.“
Auf solche Rückmeldungen haben die Veranstalter gehofft. „Wir haben Alltagsthemen genommen, die uns selbst unter den Nägeln brennen“, sagt Marit Günther.