Im Vorfeld des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen am Montag (25. November) fordern Fachberaterinnen aus Bremen eine konsequente Strafverfolgung von Tätern und Täterinnen, die Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung betreiben. „Wir halten den Straftatbestand Menschenhandel für eine schwere Menschenrechtsverletzung“, heißt es in einer am Freitag veröffentlichten Erklärung der Fachberatungsstelle für Betroffene von Menschenhandel und Zwangsprostitution (BBMeZ) in der Hansestadt.
Jegliche Form von Menschenhandel entziehe den Betroffenen ihre Würde und ihre Selbstbestimmung und müsse mit allen rechtlichen Mitteln verfolgt und bekämpft werden, forderten die Beraterinnen. „Strukturen, die zu Menschenhandel und Zwangsprostitution führen, müssen auf internationaler Ebene konsequent ermittelt und aufgedeckt werden.“
Die Erfahrung der vier BBMeZ-Beraterinnen zeigen, dass die Betroffenen meist aus schwierigen wirtschaftlichen, emotionalen oder sozialen Lebenslagen kommen. Es gebe viele Wege, wie diese Menschen in die Zwangsprostitution gebracht und auch gehalten würden. „Fast immer spielen dabei falsche Versprechungen, Gewalt, Drohungen und Erpressungen eine Rolle. Viele der Betroffenen haben keine Kenntnisse über die rechtlichen Grundlagen des Landes, in dem die Ausbeutung passiert“, verdeutlichte das Team.
Die Fachberatung arbeitet unter dem Dach des Bremer Vereins für Innere Mission. Ihre Mitarbeiterinnen bleiben in der Öffentlichkeit anonym, weil Angriffe zu befürchten sind.
Die Vorständin der Inneren Mission, Pastorin Ute Schneider-Smietana, sagte, Beratungsstellen wie die BBMeZ seien unerlässlich, damit Betroffene einen Weg aus der Zwangsprostitution fänden. „Deshalb sind wir froh, dass die politisch Verantwortlichen in diese wertvolle Facharbeit investieren und das Angebot finanziell absichern.“ Bislang wird die Fachberatungsstelle eigenen Angaben zufolge vor allem aus jährlichen Zuwendungen finanziert. Spenden unterstützen die konkrete Arbeit mit den Betroffenen.