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„FaceTunes“ hat das Gesicht in der Kunst zum Thema

Florian Kleinefenn

Bielefeld – „FaceTunes“ ist der Titel einer Ausstellung im Bielefelder Kunstverein. Die Schau beschäftigt sich bis zum 5. November mit der bildlichen Darstellung des Gesichts in der zeitgenössischen Kunst, wie der Kunstverein mitteilte. Gefragt wird nach der bedeutenden Rolle des Portraits ebenso wie nach der Akzeptanz künstlicher Gesichter. Zu sehen sind unter anderem Arbeiten von Paolo Cirio, Kate Cooper, Al­brecht Fuchs und Britta Thie. Die gebotene Bandbreite reicht von Videos, Fotografien, Malerei über Zeichnungen bis hin zu Installationen und Objekten.
Die Ausstellung entwickele Betrachtungsmöglichkeiten auf das menschliche Gesicht, die über traditionelle Vorstellungen des Portraits oder einen Selfie-Boom der Mobiltelefone hinausgehen, hieß es. Das natürliche Gesicht sei bis heute ein Zeichen von Individualität, persönlichem Ausdruck und Wahrhaftigkeit, erklärten die Ausstellungsmacher. Die Gesichtserkennung habe sich als Standard biometrischer Verfahren und der visuellen Datenanalyse etabliert. Gleichzeitig löse sich dieses echte Abbild des menschlichen Antlitz‘ im Zeitalter von digitaler Bildbearbeitung endgültig auf. Das Gesicht stehe zugleich in enger Verbindung zu einer politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Teilhabe: Dem westlichen Bekenntnis zum offen getragenen Gesicht stehe eine Kultur der Verschleierung gegenüber. epd/UK

Öffnungszeiten: donnerstags und freitags, 15-19 Uhr, samstags und sonntags, 12-19 Uhr, montags und mittwochs nach Vereinbarung. Kontakt: Telefon (05 21) 17 88 06. Internet: http://www.bielefelder-kunstverein.de/ausstellungen/aktuell.html.