Experten sorgen sich um den Erhalt der Unterlagen der ehemaligen DDR-Staatssicherheit. An allen Standorten in den ostdeutschen Bundesländern seien die Akten in ihrem Bestand bedroht, weil eine sachgemäße Lagerung dort nicht mehr möglich sei, sagten der Präsident des Bundesarchivs, Michael Hollmann, und die Beauftragte des Landes Sachsen-Anhalt zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Birgit Neumann-Becker, am Mittwoch vor dem Kulturausschuss des Bundestags.
Machbarkeitsstudien der zuständigen Bundesanstalt für Immobilienaufgaben für die Errichtung der künftigen zentralen Archivstandorte in Erfurt, Halle, Leipzig, Rostock und Frankfurt (Oder) lägen seit Ende März 2023 vor, fügten Hollmann und Neumann-Becker. Diese müssten nun zügig realisiert werden.
2021 wurden die Stasi-Akten in das Bundesarchiv überführt. Zuvor wurden die Akten von der Stasi-Unterlagen-Behörde verwaltet. Immer noch sei das Interesse an den Dokumenten groß, hieß es jetzt im Kulturausschuss. Etwa 30.000 Anträge von Bürgern auf Akteneinsicht würden jährlich gestellt. Rund 70 Prozent davon seien Erstanträge.