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Ex-Chef von ukrainischem AKW warnt vor Rosatom-Einstieg in Lingen

Beim Erörterungstermin zum Ausbau der Lingener Brennelementefabrik hat der ehemalige technische Leiter des ukrainischen AKW Saporischschja, Oleg Dudar, vor einer Zusammenarbeit mit dem russischen Staatskonzern Rosatom gewarnt. In einem am Donnerstag von der Anti-Atom-Organisation „.ausgestrahlt“ verbreiteten Statement beschreibt Dudar, wie sich Rosatom an der militärischen Eroberung und Besetzung des AKW Saporischschja beteiligt hat.

Der Betreiber der Brennelementefabrik Framatome-ANF will in Lingen künftig auch Brennstäbe für Reaktoren russischer Bauart produzieren und hat dafür eine Zusammenarbeit mit Rosatom vereinbart. Rund 11.000 Menschen haben gegen das Vorhaben Einwände erhoben, über diese wird seit Mittwoch beim Erörterungstermin diskutiert.

In seiner schriftlichen Stellungnahme schildert Dudar, wie der dem Kreml unterstellte Konzern bis heute eng mit Geheimdienst und Armee in Russland zusammenarbeite. Demnach habe Rosatom unter anderem dabei mitgeholfen, das AKW zu verminen und AKW-Mitarbeiter zu foltern.

Dudar unterstrich zudem, dass Rosatom elementare Sicherheitsregeln nicht beachte, in Saporischschja drohe ein Unfall schlimmer als Fukushima. Oleg Dudar war nach Angaben von „.ausgestrahlt“ bis März 2023 technischer Leiter des von Russland besetzten AKW Saporischschja. Er lebe aktuell in Deutschland im Exil, könne aber wegen anderer Verpflichtungen nicht persönlich am Erörterungstermin teilnehmen.