KARLSRUHE – Der evangelische Kirchenmusiker Rolf Schweizer ist tot. Er gehörte zu den bedeutendsten Komponisten im Bereich der geistlichen Musik in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Wie die badische evangelische Landeskirche in Karlsruhe mitteilte, verstarb Schweizer im Alter von 80 Jahren. Im Evangelischen Gesangbuch sind von ihm sieben Lieder zu finden, unter anderem „Singet dem Herrn ein neues Lied“, „Das ist ein köstlich Ding“, „Damit aus Fremden Freunde werden“ oder „O Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens“. Er wurde zudem durch zahlreiche Kompositionen von Chor-, Orchester- und Orgelwerken bekannt.
Schweizer gilt als bedeutender Vertreter des „Neuen geistlichen Liedes“. Ein Höhepunkt seines kompositorischen Schaffens ist das „Requiem für Lebende und Tote“ aus dem Jahr 1995. Zahlreiche Aufnahmen sind auf Schallplatten, Kassetten und CDs erschienen. Der Musiker war zudem als Gastdozent an mehreren Hochschulen in Deutschland tätig. Sein Ausspruch „Was man singt, merkt man sich besser“ deutet auf seine besondere Wertschätzung der Musik in der Pädagogik hin. Auch Kinderlieder wie „Es müssen nicht Männer mit Flügeln sein, die Engel“ stammen aus seiner Feder.
Schweizer wurde 1936 in Emmendingen bei Freiburg im Breisgau geboren. Von 1956 bis 1966 arbeitete er als Kantor und Organist an der Johanniskirche in Mannheim, dann wechselte er an die Stadtkirche nach Pforzheim. Später wirkte Schweizer auch als Landeskantor für Mittelbaden. 1984 wurde er zum Professor ernannt. epd
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