Artikel teilen:

Evangelische Kirche spielt Da-Vinci-Gemälde auf Mainzer Straßen nach

Die evangelische Kirche hat am Donnerstag in Mainz mit einer Straßentheater-Aktion an das Ostergeschehen erinnert. An verschiedenen Plätzen im Stadtzentrum spielten 13 Darsteller Leonardo da Vincis bekanntes Gemälde vom letzten Abendmahl nach. Die Performance „Mahl ganz anders“ ist ein Projekt des Internetportals „evangelisch.de“ und wurde seit 2011 mit jeweils wechselnden Mitwirkenden bereits in vielen deutschen Städten gezeigt.

„An Gründonnerstag beginnen die Osterfeiertage mit der Einsetzung des Abendmahls und der anschließenden Verhaftung Jesu“, sagte Pastor Frank Muchlinsky, Initiator der Aktion, dem Evangelischen Pressedienst (epd). „Das wissen gar nicht so viele.“ Die Reaktionen auf das evangelische Straßentheater seien durchweg positiv, ansonsten würde die Aktion auch nicht jedes Jahr wiederholt werden, berichtete er: „Die Leute freuen sich, dass Kirche mal raus aus ihrem Häuschen geht.“

Der Ablauf der Gründonnerstags-Performance ist inzwischen genau festgelegt. Der Tross der Darsteller zog auch in Mainz mit Tapeziertischen und Geschirr von Ort zu Ort, deckte an vorab ausgewählten Stationen jeweils eine Tafel. Daraufhin begannen die Laienschauspieler mit dem Essen. Nachdem der Jesus-Darsteller angekündigte, dass einer seiner Gefährten ihn bald verraten werde, erstarrten alle in exakt der Pose, die die Jünger auf dem Da-Vinci-Gemälde einnehmen. Begleiter der Gruppe verteilten derweil Postkarten zur Ostergeschichte an Zuschauer und Passanten. Die kurze Performance dauerte jeweils nur rund 10 Minuten, ehe alle Darsteller ihre Festtafel wieder einräumten und zum nächsten Platz weitergingen.

Am Gründonnerstag setzte Jesus im Rahmen der jüdischen Passah-Feier laut christlicher Tradition das Abendmahl ein, bevor er verhaftet, verurteilt und am Karfreitag hingerichtet wurde. Der Name leitet sich nicht von der Farbe Grün, sondern vermutlich von dem althochdeutschen Wort „grinen“ ab, das „weinen“ oder „klagen“ bedeutet.