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Evangelische Kirche erteilt Judenmission klare Absage

MAGDEBURG – Die evangelische Kirche hat der Judenmission eine klare Absage erteilt. Christen seien „nicht berufen, Israel den Weg zu Gott und seinem Heil zu weisen“, heißt es in einer von der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Magdeburg beschlossenen Erklärung. „Alle Bemühungen, Juden zum Religionswechsel zu bewegen, widersprechen dem Bekenntnis zur Treue Gottes und der Erwählung Israels.“
Die Frage, ob Christen Juden davon überzeugen dürfen, dass der Weg zum Heil nur über den gekreuzigten Juden Jesus Christus als Messias führt, wurde in den vergangenen Jahrzehnten kontrovers diskutiert. Einige Landeskirchen hatten sich bereits gegen die Mission von Juden ausgesprochen, in anderen Landeskirchen gibt es aber unterschiedliche Ansichten dazu.
Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, zeigte sich erfreut über die lange erwartete EKD-Erklärung, die Ausdruck der freundschaftlichen Verbundenheit von Judentum und evangelischer Kirche sei. „Die EKD anerkennt damit auch das Leid, das die über Jahrhunderte praktizierte Zwangskonversion vieler Juden verursacht hat“, sagte Schuster. epd