Die evangelische Kirchengemeinde in Hallstadt und das Dekanat Bamberg protestieren gegen die geplante Abschiebung ihres Gemeindemitglieds Tsigehana Teklai. Die eritreische Frau soll vergangenen Freitag festgenommen und in Abschiebehaft genommen worden sein, wie Gemeinde und Dekanat am Wochenende mitteilten. Teklai ist den Angaben nach vor dem Militärdienst aus Eritrea geflohen, über den Sudan, Libyen und Italien kam sie nach Deutschland. 2018 gewährte die Gemeinde Hallstadt wegen einer drohenden Abschiebung nach Italien der Frau und ihrer damals 14-jährigen Tochter Kirchenasyl.
Teklai hatte – bis man ihr vergangenes Jahr die Arbeitserlaubnis entzogen hatte – trotz der psychischen und physischen Folgen der Gewalterfahrung in Eritrea und auf der Flucht selbst für ihren Lebensunterhalt gesorgt und als Reinigungskraft gearbeitet. Ihre inzwischen 20-jährige Tochter hatte zwischenzeitlich eine Ausbildung begonnen, musste diese aber ebenfalls unterbrechen, weil ihr Aufenthaltstitel nur zeitlich begrenzt ist. Wie die Kirchengemeinde mitteilte, wäre es „eine große Härte, wenn die beiden Frauen (…) nun nach all dem, was sie miteinander erlebt und erlitten haben“, durch die Abschiebung der Mutter auseinandergerissen würden.
An diesem Montagabend (9. Dezember) will die Bamberger Mahnwache Asyl ab 18 Uhr auf der Unteren Brücke in Bamberg unter anderem auch ihre Solidarität mit Tsigehana Teklai zum Ausdruck bringen. Zudem werden dort auch Unterschriften für eine Aussetzung der Abschiebung gesammelt. (00/3892/09.12.2024)