Mit einem Thementag „Kirche, Politik und ich“ startet die Ökumenische Akademie Gera/Altenburg am Samstag landesweite Fortbildungsangebote zum Umgang mit Rechtspopulismus. Damit sollen Gemeinden im Umgang mit neurechten Argumentationsmustern geschult werden, wie die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) am Mittwoch in Erfurt mitteilte. Dies sei als Unterstützungsangebot für Kirchenkreise gedacht, die Landtagskandidaten und -kandidatinnen im Vorfeld der Thüringer Wahl am 1. September befragen wollen.
Akademieleiter Frank Hiddemann ermutigte zu Debatten auch mit unbequemen politischen Gegnern. Sehr häufig erweise sich die AfD als schwach, wenn es darum gehe, ihre Politik konkret zu erklären. In Diskussionen zeige sich dann, dass rechtspopulistische Thesen ihre Durchschlagskraft verlieren, sobald sie auf praktische Bewährung geprüft werden. Auch die Parteien des demokratischen Spektrums verbesserten ihre Überzeugungskraft, wenn sie ihre Argumente gegen rechtspopulistische Zuspitzungen ins Feld führen müssen.
Die Akademie will in jedem Kirchenkreis Befragungen der Kandidaten organisieren, ohne Parteien auszuschließen. Zudem sollen Gemeinden unterstützt werden, die nach Aktionsmöglichkeiten im Vorfeld der Wahl suchen. Gemeinsam mit den Menschen vor Ort könnten diese entwickelt werden. Von der Demonstration bis zum Streitgespräch sei alles möglich, sagte Hiddemann. Auf dem Erfurter Katholikentag ab 29. Mai werde zudem ein Workshop zu den Erfahrungen mit Streitformaten angeboten.