Das EU-Parlament hat sich für weitreichende Änderungen der Europäischen Verträge ausgesprochen. Die am Mittwoch in Straßburg verabschiedeten Vorschläge sehen unter anderem vor, dass das Parlament anders als bisher Gesetzesinitiativen anschieben kann, dass es größere Kompetenzen für den EU-Haushalt erhält und entscheidet, wer die EU-Kommission leitet. Die direkte Mitbestimmung durch Bürger soll gestärkt, die Rolle der Kommission geschwächt und die Zahl der Kommissare verkleinert werden. Beschlüsse der EU-Staaten sollen häufiger als bisher mit qualifizierter Mehrheit statt nach dem Einstimmigkeitsprinzip gefällt werden können.
Im nächsten Schritt müssten die Staats- und Regierungschefs der 27 Mitgliedstaaten entscheiden, ob sie einen Konvent zur Reform der Europäischen Union einberufen wollen. Dafür reicht eine einfache Mehrheit. Der nächste Europäische Rat tagt am 14. und 15. Dezember.