Die EU-Kommission will die Rechte von Praktikantinnen und Praktikanten stärken. Dazu hat Nicolas Schmit, EU-Kommissar für Beschäftigung und soziale Rechte, am Mittwoch ein Gesetz vorgeschlagen, das die Arbeitsbedingungen verbessern und als Praktika getarnte reguläre Arbeitsverhältnisse bekämpfen soll. Außerdem schlägt die Kommission eine Überarbeitung der Empfehlung für Praktika vor. Wichtigste Änderung ist dabei die Empfehlung einer gerechten Bezahlung.
Das Gesetz soll den Grundsatz der Nichtdiskriminierung sicherstellen. Das heißt, Praktikanten müssen demnach bei der Bezahlung wie reguläre Arbeitnehmer behandelt werden, es sei denn, eine unterschiedliche Behandlung ist aus objektiven Gründen gerechtfertigt. Das könnte zum Beispiel dann der Fall sein, wenn die Praktikanten andere Aufgaben wahrnehmen und geringere Verantwortung tragen. Um sicherzustellen, dass Praktika nicht dazu benutzt werden, reguläre Arbeitsplätze zu verschleiern, sieht der Gesetzentwurf auch Kontrollen vor.
Nach Angaben der EU gab es zuletzt schätzungsweise 3,1 Millionen Praktikantinnen und Praktikanten in der EU. Ungefähr die Hälfte aller Praktikanten (1,6 Millionen) wurden für ihr Praktikum bezahlt.