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EU verurteilt Angriff auf Zeltlager bei Rafah “aufs Schärfste”

Durch den israelischen Luftschlag gegen Hamas-Kämpfer bei Rafah sind nach palästinensischen Angaben 45 Menschen getötet worden. In der Reaktion der EU wird deutlich, dass sie die Geduld verliert.

Nach dem israelischen Angriff auf ein Zeltlager von Flüchtlingen im Gazastreifen verschärft die EU den diplomatischen Ton. Der Außenbeauftragte der Europäischen Union, Josep Borrell, schrieb auf X, er sei “entsetzt” über das Vorgehen Israels. “Ich verurteile das aufs Schärfste”, so Borrell wörtlich.

“Es gibt keinen sicheren Ort in Gaza”, schrieb der EU-Vertreter. Die Angriffe müssten sofort aufhören. Die Anordnungen des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag und das humanitäre Völkerrecht müssten “von allen Parteien respektiert werden”.

Auch der UN-Sonderkoordinator für den Nahost-Friedensprozess, Tor Wennesland, sprach eine Verurteilung aus. Auch wenn der Luftschlag vom Sonntag eine Hamas-Einrichtung getroffen und zwei ranghohe Hamas-Kämpfer getötet habe, sei er “zutiefst beunruhigt über den Tod so vieler Frauen und Kinder in einem Gebiet, in dem Menschen Schutz gesucht haben”, teilte sein Büro in Jerusalem am Montag mit. Wennesland verlangte eine Untersuchung durch die israelischen Behörden.

Israel hatte am Sonntag einen Militärschlag in Tal al-Sultan nahe der Stadt Rafah im südlichen Gaza ausgeführt, nach Armeeangaben mit Präzisionswaffen, auf Grundlage genauer Erkenntnisse über eine Nutzung des Ortes durch die Hamas und in Übereinstimmung mit dem Völkerrecht. Die Gesundheitsbehörde der Hamas im Gazastreifen sprach zuletzt von 45 Toten, darunter 23 Frauen, Kinder und ältere Menschen.