Die Europäische Union will Journalisten, Menschenrechtler und Nichtregierungsorganisationen besser vor strategischen Einschüchterungsklagen schützen. Die Mitgliedsstaaten gaben einer entsprechenden Richtlinie am Dienstag grünes Licht. Die Regierungen haben nun zwei Jahre Zeit, sie in nationales Gesetze zu übertragen.
Die EU-Richtlinie wird auch als „Daphne’s Law“ bezeichnet. Die maltesische Investigativjournalistin Daphne Caruana Galizia war vor ihrer Ermordung 2017 mit fast 50 Verleumdungsklagen konfrontiert worden.
Konkret zielt das Gesetz auf sogenannte Slapp-Klagen, die Abkürzung steht für „Strategic Lawsuit against Public Participation“. Damit sind Klagen gemeint, durch die Personen daran gehindert werden sollen, die Öffentlichkeit über Angelegenheiten zu informieren, die von öffentlichem Interesse sind. Klägern geht es also nicht darum, ein Verfahren zu gewinnen, etwa durch Richtigstellung, sondern darum, die Beklagten durch langwierige und teure Verfahren einzuschüchtern.