Im Ruhestand die Welt erkunden? Die Statistik spricht dagegen: Weniger als die Hälfte der Senioren in der EU reist – und wenn, dann lieber im eigenen Land und zu Freunden und Verwandten.
Die Mehrheit der Senioren in der EU unternimmt keine Urlaubsreisen – und wenn, dann überwiegend im eigenen Land, in der Nebensaison und ohne Übernachtung in gewerblichen Unterkünften. Als Gründe fürs Zuhausebleiben geben die über 65-Jährigen laut einer Mitteilung der Statistikbehörde Eurostat in Luxemburg (Montag) vor allem ihre Gesundheit und mangelnde Reiselust an.
Laut den Daten aus dem Jahr 2022 machten 55 Prozent der EU-Bürger im Rentenalter keine einzige persönlich motivierte Reise, die eine Auswärtsübernachtung erfordert hätte – mehr als in jeder anderen Altersgruppe. 70 Prozent waren, wenn überhaupt, lieber innerhalb der eigenen Grenzen unterwegs, und 53 Prozent zogen das Gästebett bei Verwandten und Freunden oder die eigene Ferienwohnung einem Hotel oder einer Pension vor.
58 Prozent legten ihre touristischen Unternehmungen zudem lieber ins Frühjahr oder den Herbst und überließen im Sommer den Jüngeren das Feld. Aber wenn sie einmal unterwegs waren, blieben sie länger weg als die 15- bis 64-Jährigen – im Schnitt für 6,3 statt 5 Übernachtungen pro Reise.
Für den Verzicht auf Urlaubsreisen nannten 41 Prozent der Senioren gesundheitliche Motive – unter den Befragten im arbeitsfähigen Alter dagegen nur 9 Prozent. Umgekehrt machten in der jüngeren Bevölkerungsgruppe 44 Prozent Geldfragen dafür geltend, dass sie keine Ferien auswärts machten; unter den Älteren war dies nur für 28 Prozent ein Grund. Auch Arbeits- oder Studienverpflichtungen – ein Hinderungsgrund für 27 Prozent der 15- bis 64-Jährigen – spielten bei Pensionären naturgemäß kaum eine Rolle (3 Prozent).