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Etwas weniger Staatenlose in Deutschland

Zum Jahresende 2024 waren in Deutschland 28.800 als staatenlos anerkannte Menschen im Ausländerzentralregister erfasst. Wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte, sank die Zahl der anerkannten Staatenlosen damit im Vergleich zum Vorjahr leicht um 700 Menschen. 17,1 Prozent (4.900 Personen) der Staatenlosen wurden in Deutschland geboren. Knapp ein Viertel der Staatenlosen (6.900 Personen) waren Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren.

Von 2005 bis 2013 hatte sich die Zahl der Personen mit anerkannter Staatenlosigkeit in Deutschland den Angaben zufolge stets zwischen 13.000 und 14.000 bewegt. Mit dem Einsetzen der starken Fluchtmigration ab 2014 verdoppelte sie sich dann auf einen Höchststand von 29.500 Menschen zum Jahresende 2023, um nun bis Ende 2024 leicht zu sinken.

Knapp die Hälfte (47 Prozent oder 13.600) der Ende 2024 registrierten anerkannten Staatenlosen wurde in Syrien geboren. Zu den häufigsten Geburtsstaaten zählen neben Deutschland (17 Prozent) der Libanon mit 7 Prozent und Israel mit 4 Prozent.

Personen werden nach dem Übereinkommen der Vereinten Nationen von 1954 als staatenlos bezeichnet, wenn kein Staat sie als Staatsangehörige ansieht. Festgestellt wird die Staatenlosigkeit meist im Rahmen der Beantragung eines Aufenthaltstitels oder eines Asylverfahrens.

Staatenlosigkeit kann durch Einbürgerung beendet werden. Dass die Zahl der Staatenlosen in Deutschland zuletzt nicht gestiegen ist, ist teilweise auf vermehrte Einbürgerungen zurückzuführen: In den vergangenen Jahren stieg die Zahl der Einbürgerungen von Staatenlosen von 800 im Jahr 2020 auf 4.100 im Jahr 2024.