Weihnachten ist für den Essener Bischof Franz-Josef Overbeck ein Fest der Hoffnung. „Die weihnachtlichen Lesungen sind Hoffnungstexte, die weihnachtliche Botschaft ein Hoffnungsruf“, sagte Overbeck laut Predigttext am Heiligabend im Essener Dom. „Wer einmal im Glauben auf Gott gesetzt hat, der in Jesus von Nazareth als Mensch unter uns geboren wird, bleibt ein Mensch der Hoffnung.“
Angesichts der vielen schrecklichen Kriege, von Auseinandersetzungen, Mord, Hass, Tod und Gewalt seien viele Menschen erfüllt von Zweifeln und Angst, sagte der katholische Ruhrbischof. Dagegen setze die Weihnachtsbotschaft die Kraft der Hoffnung. Dabei sei Hoffnung mehr als Zuversicht, „mehr als eine beschwichtigende Geste angesichts einer schwer deutbaren Zukunft“, betonte Overbeck. „Hoffnung ist die energiegeladene Kraft von uns Menschen, den Einsatz auf das, was kommt, zu wagen.“ Hoffnung sei voll von der Überzeugung, „dass das Heil und das Gute siegen“.
Die Kraft der Hoffnung bewege dazu, immer wieder neu anfangen zu können, sagte der Essener Bischof und verwies auch auf den Reformprozess in der katholischen Kirche. „Mit Vertrauen auf Gott und das Gute in den Menschen, mit denen wir gehen, Neues zu wagen, darauf wird es ankommen.“ Wer nur Angst habe und zurückblicke, werde dagegen wenig bis gar nichts erreichen.