Der Berliner katholische Erzbischof Heiner Koch hat angesichts der Gewalteskalation in Nahost die Menschen aufgerufen, sich für den Frieden einzusetzen. „Macht Euch stark für den Frieden! Lassen wir uns von denen, die Hass und Gewalt predigen, nicht einschüchtern“, erklärte Koch am Samstag in seinem „Wort des Bischofs“ auf der Hörfunkwelle rbb 88,8. Er sei überzeugt, dass die Mehrheit Frieden wolle.
Koch bekannte, er „verspüre eine große Ohnmacht“ und sei ratlos, was er gegen die Eskalation der Gewalt tun könne: „Daher will ich versuchen, etwas für den Frieden zu tun. Ich lasse mich nicht entmutigen, für den Frieden zu beten, gemeinsam mit allen, die für ‘Salam’ und für ‘Schalom’ beten“. Das arabische und das hebräische Wort bedeuten jeweils Frieden.
Der terroristische Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 habe „jegliche Annäherung im Nahen Osten, jegliche Aussicht auf Verständigung und Frieden zerstört“, sagte Koch weiter. Ein Jahr sei seitdem vergangen und „die Lage hat sich nicht verbessert, im Gegenteil: Noch immer sind Geiseln – darunter auch kleine Kinder – in der Gewalt der Terroristen, noch immer vergeht kein Tag gegenseitiger Angriffe mit vielen Toten, der Konflikt hat sich sogar vergrößert.“ Der Nahostkonflikt sei auch eine Realität mitten in Berlin geworden, der Hass gegen Juden zeige sich auf den Straßen.