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Erzbischof begrüßt Erlaubnis zur Segnung homosexueller Paare

Der katholische Berliner Erzbischof Heiner Koch hat die vatikanische Entscheidung begrüßt, nach der gleichgeschlechtliche Paare künftig gesegnet werden dürfen. Die Erklärung des vatikanischen Dikasteriums (Behörde) für die Glaubenslehre nehme die pastorale Situation ernst, erklärte Koch am Dienstag in Berlin. Sie spiegle zugleich die Überlegungen und Bedenken von Seelsorgern wider.

Das am Vortag im Vatikan veröffentlichte Dokument sei „in seinem Ton und in seiner Abwägung ein Schreiben, das nicht bestehende innerkirchliche Gräben vertieft, sondern eine Annäherung ermöglicht“, betonte Koch. Die Erklärung bestärke ihn, „auf diesem Weg theologisch und kirchlich und in gegenseitigem Respekt die Einheit in der Verschiedenheit der inhaltlichen Positionen und die Einheit mit dem Heiligen Vater zu wahren“.

Das vatikanische Dikasterium für die Glaubenslehre hatte am Vortag die Erklärung „Fiducia supplicans“ (deutsch: Das flehende Vertrauen) über die pastorale Bedeutung von Segnungen in Rom veröffentlicht. Papst Franziskus hatte den Text vor Veröffentlichung gebilligt.

In dem Schreiben ist die Rede von der Segnung von „Paaren in irregulären Situationen“ und von „gleichgeschlechtlichen Paaren“. Die Form des Segens dürfe jedoch „von den kirchlichen Autoritäten nicht rituell festgelegt werden, um keine Verwechslung mit dem dem Ehesakrament eigenen Segen hervorzurufen“. Diese Paare könnten somit gesegnet werden, ohne dass ihr Status offiziell gültig gemacht werde und ohne „die beständige Lehre der Kirche über die Ehe in irgendeiner Weise zu verändern“.