Gut eine Woche nach dem schweren Erdbeben in Nepal wird das volle Ausmaß der Katastrophe deutlich. Mehr als 62.000 Häuser seien im Distrikt Jajarkot von dem Beben und den mehr als 460 Nachbeben betroffen gewesen, teilte das UN-Büro zur Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) am Freitag auf seiner Website mit. 35.500 Häuser seien teilweise beschädigt und 26.500 vollständig zerstört.
Mindestens 153 Personen kamen laut den Angaben ums Leben; 364 seien verletzt. Insgesamt seien rund 250.000 Menschen von dem Beben betroffen. Es habe zudem erhebliche Schäden an den Lebensgrundlagen sowie der landwirtschaftlichen Produktion und Infrastruktur verursacht, den wichtigsten Faktoren der Wirtschaft in der Region.
Hilfsorganisationen versorgen die Menschen mit humanitären Hilfsgütern aus Lagerbeständen; allerdings komme es in schwer erreichbaren Gebieten zu Verzögerungen. Die Koordinierung der Hilfe von Behörden, der UN und Hilfsorganisationen sei verstärkt worden. Das bischöfliche Hilfswerk Misereor und die deutsche Caritas International unterstützen die Erdbebenhilfe ihrer Partnerorganisationen in Nepal finanziell.
Das Erdbeben der Stärke 6,4 überraschte am 3. November kurz vor Mitternacht die Menschen im Schlaf. In den Tagen danach gab es mehr als 460 Nachbeben. Menschen mussten die Nächte bei eisigen Temperaturen im Freien oder in provisorischen Unterkünften verbringen. Am 6. November verursachte ein Beben der Stärke 5,9 weitere Schäden.