Die Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) Hamburg hat zur Verlängerung des in der Nacht begonnenen Warnstreiks beim Norddeutschen Rundfunk (NDR) aufgerufen. Die rund 4.400 Beschäftigten des Senders sollen ihre Arbeit weitere 24 Stunden, bis Freitag 1.30 Uhr niederlegen, wie die Gewerkschaft mitteilte. Von dem Streik betroffen seien die NDR-Bereiche Hörfunk, Fernsehen und online, teilte ver.di Hamburg mit. Bereits am Mittwoch seien Nachrichtensendungen ausgefallen, hieß es vom NDR.
Die Gewerkschaft verhandelt seit Anfang des Jahres mit dem Sender über einen neuen Entgelttarifvertrag. So fordert ver.di eine Erhöhung der Gehälter und Honorare um 10,5 Prozent sowie Mindesterhöhungen von 500 Euro bzw. von 250 Euro für Auszubildende. Der NDR hat nach eigenen Angaben ein Angebotspaket unterbreitet, das unter anderem lineare Vergütungssteigerungen mit einer dauerhaften, rentenwirksamen Erhöhung von insgesamt 7,3 Prozent, Einmalzahlungen und weiteren Komponenten enthält.
Der zuständige Gewerkschaftssekretär bei ver.di Hamburg, Björn Siebke, kritisierte allerdings, es gebe kein Angebot, das auch nur annähernd die enorme Inflation berücksichtigt. „Dass der NDR glaubt, er könne das Thema aussitzen, ist nicht nur dreist, sondern auch eine Fehleinschätzung“, erklärte Siebke. Die nächste Tarifverhandlung findet am 8. Oktober statt.