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Ermittler: Russische Armee attackiert Zivilisten gezielt mit Drohnen

Russlands Armee attackiert laut UN-Ermittlern systematisch Zivilistinnen und Zivilisten in der Ukraine mit dem Ziel der Vertreibung. Die Russen setzten Drohnen in Frontnähe ein und vertrieben Teile der Bevölkerung gewaltsam aus von ihnen besetzten Gebieten, erklärte eine UN-Untersuchungskommission zur Ukraine am Montagabend in New York.

Russische Drohnen-Angriffe hätten zur Tötung und Verwundung von Zivilisten, zu weitreichender Zerstörung und zu einem Klima der Einschüchterung geführt. Tausende Menschen seien zur Flucht aus ihren Häusern gezwungen worden. Die Kommission wertet diese Drohnenangriffe als Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

Laut der Untersuchung sind die Drohnenangriffe besonders in einem Zielgebiet über 300 Kilometer entlang des rechten Ufers des Dnipro-Flusses zu beobachten. Es handele sich um die Oblaste Dnipropetrowsk, Cherson und Mikolajiw. Die dokumentierten Fälle zeigten, dass russische Militäreinheiten vom linken Ufer des Dnipro-Flusses aus unter zentraler Führung operierten.

Zudem warf die Kommission der russischen Seite vor, Ukrainerinnen und Ukraine aus besetzten Gebieten zu deportieren. Dabei handele es sich um ein Kriegsverbrechen. Russland startete im Februar 2022 seinen großangelegten Angriffskrieg gegen die Ukraine. Die Kommission unter dem Vorsitz des Ex-Richters Erik Møse aus Norwegen arbeitet im Auftrag des UN-Menschenrechtsrates. Sie interviewt Zeugen, analysiert Videos und Dokumente und stellt ihre Beweise für Strafverfahren zur Verfügung.