Die Stadt Erfurt ist seit Dienstag Thüringens erste stillfreundliche Kommune. Die Landeshauptstadt habe ein entsprechendes Zertifizierungsverfahren erfolgreich abgeschlossen und dürfe das offizielle Label „Stillfreundliche Kommune Thüringen“ für die Außendarstellung und Öffentlichkeitsarbeit nutzen, sagte Thüringens amtierende Sozialministerin Heike Werner (Linke) im Rahmen einer Feierstunde.
Werner sagte, die Einrichtung von stillfreundlichen Orten, die Schulung von Mitarbeitern und die Schaffung eines positiven Bewusstseins für die Bedeutung des Stillens seien entscheidende Faktoren für das Wohl von Familien. Als Landeshauptstadt gehe Erfurt mit gutem Beispiel voran. Das besondere Engagement für die Unterstützung stillender Mütter verdiene Anerkennung. Es sei ein bedeutender Schritt hin zu einer familienfreundlichen Gesellschaft.
In Erfurt hatten Familien mit Babys laut Landessgesundheitskonferenz immer häufiger von Schwierigkeiten berichtet, Rückzugsorte in der Stadt zu finden. Durch Corona seien viele Anlaufstellen weggebrochen. Die wenigen, die noch zur Verfügung standen, seien ständig überlaufen. Deshalb sei im Herbst 2023 das Konzept „Stillfreundliche Kommune Erfurt“ entwickelt worden.
Parallel wurde das Zertifikat „Stillfreundliche Kommune Thüringen“ in Zusammenarbeit zwischen dem Gesundheitsministerium und der Landesgesundheitskonferenz Thüringen entwickelt. Um dieses Label zu erhalten, müssen öffentliche Stillorte sowie Informations- und Unterstützungsangebote für werdende Mütter und Familien vorgehalten werden.