Mehr Krisen in mehr nicht-demokratisch geführte Staaten. Entwicklungsorganisationen stehen vor großen Herausforderungen. Und versuchen seit zwei Jahrzehnten ihre Kräfte zu bündeln.
Die zunehmende Zahl autoritärer Regime weltweit macht Entwicklungsorganisationen die Arbeit schwer. Es gehe mehr als früher darum, die politische Selbstvertretung der lokalen Bevölkerung zu stärken, “damit die Entwicklungszusammenarbeit nachhaltig wirkt und nicht mit der Zeit verpufft”, erklärte die Geschäftsführerin “Bündnis Entwicklung Hilft”, Ilona Auer-Frege, im Interview mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Berlin. Da dieser Ansatz in vielen Fällen erfolgreich sei, rüsteten nicht-demokratische Regierungen wie etwa Russland gegen die Zivilgesellschaft auf und versuchten ihre Rechte weiter zu unterdrücken.
Dieses Problem werde unter dem Begriff “shrinking democratic spaces” – schrumpfende Räume für Demokratien – zusammengefasst. Dies sowie der Klimawandel und seinen Folgen und die stetig wachsende Zahl an Krisen seien die großen Herausforderungen für die Entwicklungszusammenarbeit der Zukunft. “Niemand will ständig schlechte Nachrichten lesen. Das erschwert das Sammeln von Spenden”, so Auer-Frege.
Seit zwanzig Jahren vertritt “Bündnis Entwicklung Hilft” die Anliegen seiner elf Mitglieder und wirbt in Partnerschaft mit der ARD bundesweit um Spenden. Für die Ukraine beispielsweise seien im ersten Jahr nach Kriegsbeginn mehr als 100 Millionen Euro eingegangen, erzählte Auer-Frege. Gegründet wurde das Bündnis kurz nach dem Tsunami in Südostasien 2004.