ZORNEDING – Nachdem der aus dem Kongo stammende katholische Pfarrer Olivier Ndjimbi-Tshiende seine Kirchengemeinde in Zorneding in Oberbayern wegen rassistischer Anfeindungen verlassen hat, zeigte man sich in der evangelischen Nachbargemeinde entsetzt. Pfarrer Manfred Groß sprach von einer „super-ökumenischen Zusammenarbeit“. Von den Morddrohungen zeigte sich Groß „sehr betroffen“. Er werde im Kirchenvorstand und im Gespräch mit der politischen Gemeinde darauf dringen, ein gemeinsames Zeichen gegen Rassismus zu setzen. „Sowas kann man nicht einfach auf sich beruhen lassen“, sagte Groß. Er glaube nicht, dass die Drohbriefe im Zusammenhang mit den flüchtlingsfreundlichen Äußerungen von Ndjimbi-Tshiende stünden. Es gehe wohl eher um die Hautfarbe. Ndjimbi-Tshiende habe ihm mehrmals erzählt, dass er auch in seiner Zeit vor Zorneding immer wieder wegen seiner Hautfarbe beleidigt worden sei.
Auch in der bayerischen evangelischen Landeskirche zeigte man sich besorgt um ausländische Pfarrer, die ihren Dienst in Deutschland tun. Laut einem Landeskirchen-Sprecher sind aber keine Anfeindungen bekannt. epd
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